Schon lange wollte ich mal wieder nach London reisen, vor allem auch um meinem Freund zu zeigen, was mich an dieser Stadt so begeistert. Am Mittwoch, den 26. April war es dann endlich soweit - um 06.30 Uhr ging unser Flug am Flughafen Frankfurt Hahn und um 06.55 Uhr Ortszeit landeten wir schon am Flughafen London Stansted. Wir haben bewusst einen frühen Flug gewählt, damit wir den gesamten Tag ausgiebig nutzen konnten. Unsere Unterkunft für die darauffolgenden vier Nächte befand sich im London Borough of Tower Hamlets, einem Stadtteil östlich der Innenstadt, der seinen ganz eigenen Charme hat. Zwischen Restaurants mit multikultureller Küche und Bekleidungsgeschäften, in denen man allerhand bunte Saris und Burkas finden konnte, lag inmitten einer unscheinbaren Häuserreihe unser "Hotel". Fakt ist, wir dachten, es wäre ein Hotel. Es stellte sich allerdings heraus, dass es viel mehr eine Art Airbnb-Wohnung war. Wir teilten uns ein Haus mit anderen Reisenden. Insgesamt gab es vier Zimmer, die lediglich mit einem Bett und einem Kleiderschrank ausgerüstet waren, außerdem hatten wir eine Gemeinschaftsküche. Zuerst waren wir überrascht darüber, denn wir wussten nichts davon. Möglicherweise haben wir auch schlicht und ergreifend auf dem Reiseportal überlesen, dass es sich um ein Haus mit mehreren Parteien handelt. Für uns stellte das dennoch kein Problem dar, denn wir haben insgesamt wirklich wenig bezahlt und hatten trotzdem einen sehr angenehmen Aufenthalt. Das Zimmer war sehr sauber und unser persönliches Highlight war eine Terrasse mit kleinem Garten, die direkt an unser Zimmer angrenzte. Einen weiteren Pluspunkt gab es dafür, dass wir in nächster Nähe zwei U-Bahn-Stationen und mehrere Bushaltestellen hatten, womit wir jedes unserer Reiseziele bequem erreichen konnten.
Für den ersten Tag hatten wir geplant, alle typischen Touristenaktivitäten abzuhaken, angefangen mit dem Buckingham Palace, über den Big Ben bis hin zur Westminster Abbey. Eigentlich wollten wir auch eine Runde mit dem London Eye drehen, mussten aber erschreckenderweise feststellen, dass das unglaublich teuer ist. Während meines ersten Aufenthalts in London bin ich schon mit dem London Eye gefahren. Allerdings habe ich es nicht so kostspielig in Erinnerung. Wir hatten entschieden, das Geld lieber in etwas leckeres zu Essen zu investieren. Mit dem Wetter hatten wir an unserem ersten Tag leider nicht wirklich Glück. Es war zwar nicht kalt, regnete aber immer mal wieder ziemlich stark.
Unseren zweiten Aufenthaltstag haben wir selbstverständlich mit einem leckeren Kaffee, in meinem Fall ein White Chocolate Mocha, von Starbucks gestartet.
First things first. Danach hat es uns auf die Oxford Street verschlagen (eigentlich musste ich meinen Freund wirklich dazu überreden, mit mir shoppen zu gehen, letztendlich hat er aber nachgegeben). Tatsächlich habe ich mich sehr zurückgehalten, was das Einkaufen betrifft. Lediglich ein einziges Paar Schuhe durfte bei Topshop mit. Den Rest des Nachmittags haben wir im wunderschönen Stadtteil Notting Hill verbracht. Das war definitiv eines meiner Highlights, denn die bunten Häuser und der Portobello Road Market sind wirklich sehenswert. Ganz besonders begeistert war ich von den vielen verschiedenen Gütern und Waren, die man auf dem Markt erwerben konnte. Von Vintage Klamotten über CDs und Schallplatten bis hin zu Dekoartikeln war alles vertreten. Auch die Auswahl an Essen war erstaunlich und vielseitig. Hier kommt definitiv jeder auf seine Kosten. Gegen Abend nachdem wir am Ende des Marktes angelangt waren, sind wir weiter nach Camden Town gefahren, um dort etwas zu essen und danach etwas ganz besonderes zu erleben. Der Hauptgrund, weswegen wir zu dieser Zeit nach London gereist sind, war nämlich ein Konzert unserer absoluten Lieblingsband. Wir haben lange davon geträumt, sie live zu erleben, und konnten es uns deshalb auf keinen Fall nehmen lassen, das Konzert mit einem Aufenthalt in der schönsten Stadt der Welt zu verbinden.
Bevor das Konzert begann, waren wir zum Essen in einem Restaurant, das sich "The Blues Kitchen" nennt. Und ich kann euch sagen: Ich habe selten so gut gegessen! Ich spreche hiermit eine ganz klare Empfehlung aus, denn dort bekommt man die besten Burger, die man sich nur vorstellen kann. Mein Freund, der sehr anspruchsvoll ist, was gute Burger betrifft, war ebenfalls hellauf begeistert. Den einzigen Nachteil sehe ich leider in den relativ hohen Preisen, welche mit Sicherheit durch den starken Tourismus dort zustande gekommen sind. Nichtsdestotrotz lohnt es sich meiner Meinung nach. Nachdem wir fertig gegessen hatten, haben wir uns direkt auf den Weg zu dem Konzert gemacht. Wir wussten nur den Namen der Location, nicht aber, was es für ein Gebäude war, in dem das Konzert stattfand. Vor meinem inneren Auge hatte ich eine typische Konzerthalle, was uns aber erwartete, war weitaus überwältigender. Wir betraten das Innere des Koko London (die Location) und stellten fest, dass es sich um ein altes Theater handelte. Ein richtiges Theater, wie man es aus alten Filmen kennt - mit hoher Decke, Balkonen und fein ausgearbeiteten Figuren an den Wänden und Säulen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Akustik einfach hervorragend war. Wir waren überwältigt ... und dann begann die Band und wir waren noch überwältigter! Wir wurden von unserer Lieblingsband nicht enttäuscht. Im Gegenteil: die Jungs waren live noch besser und beeindruckender als auf ihren aufgenommen Songs. Das Konzert war das Schönste und Magischste, auf dem ich jemals zuvor gewesen bin. Zufälligerweise haben wir dort zwei weitere Deutsche kennengelernt, mit denen wir danach noch in eine Bar gegangen sind.
Am Freitag, dem dritten Tag unseres Aufenthaltes, haben wir nicht besonders viel unternommen. Wir starteten den Tag gemütlich mit einem Spaziergang über die Oxford Street und besuchten das ein oder andere Geschäft. Gegen Nachmittag sind wir noch einmal nach Camden Town gefahren und haben uns die Umgebung angeschaut. Abends waren wir in einem türkischen Restaurant essen, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann. Das Essen war aber ebenfalls hervorragend. Den Rest des Abends haben wir gemütlich in unserer Unterkunft ausklingen lassen.
Für den nächsten Tag, der leider schon unser letzter war, hatten wir geplant, den Camden Lock zu besuchen. Durch einen Artikel im Internet sind wir allerdings auf den Brick Lane Market aufmerksam geworden, der sich ungefähr einen Kilometer entfernt von unserer Unterkunft befand. Ähnlich wie beim Camden Lock gibt es verschiedene Bekleidungsgeschäfte, Essensstände und sogar riesige Hallen gefüllt mit Vintage Kleidung. Unser Spaziergang über die Brick Lane wurde begleitet von der Musik der Straßenmusiker. Dieser kleine Markt versprüht seinen ganz eigenen Charme und ich habe mich direkt wohl gefühlt. Laut dem Internetartikel ist er dem Camden Lock sehr ähnlich, allerdings nicht so überlaufen von Touristen. Direkt danach sind wir weiter nach Camden Town gefahren und mussten leider feststellen, dass das keine gute Idee war. Es war Samstag Nachmittag und der Markt war gefüllt mit drängelnden Menschen. Es war schier unmöglich, sich eigenständig zu bewegen, da man von der Masse mitgetragen wurde. Wir haben sehr schnell entschieden, uns wieder vom Camden Lock zu entfernen und ein Restaurant zu suchen, wo wir uns gemütlich hinsetzen konnten. Letzten Endes hat es uns wieder zu "The Blues Kitchen" verschlagen. Unser letzter Tag war dann auch schon wieder vorbei und am Sonntag machten wir uns um 4 Uhr morgens auf den Weg zum Flughafen.
Ich habe London bereits angefangen zu vermissen, als wir noch am Flughafen waren. Am Liebsten wäre ich direkt wieder umgedreht. Mein Freund und ich, wir hatten eine sehr schöne Reise ohne Stress und Komplikationen. Wir haben einiges gesehen, konnten allerdings auch neue Orte und Sehenswürdigkeiten, die wir beim nächsten Mal sehen möchten, zu unserer Liste hinzufügen. Besonders gefreut hat mich, dass mein Liebster genauso von London begeistert ist wie ich. Wir könnten uns sogar vorstellen, irgendwann einmal dort zu leben. Das ist mein Traum! Es bleibt für mich einfach die schönste Stadt und ich kann kaum unser nächstes Wiedersehen erwarten.
Love, Aly